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Schule


Ich war genauer gesagt in einem Ortsteil an der Gold Coast. Meine Schule war die Coombabah State High School.

Die Schule ist anders aufgebaut als in Deutschland. Die Grundschule oder Primary School geht von der ersten bis zur siebten Klasse und die Kinder fangen ein Jahr früher an als in Deutschland. Die High School geht von der 8. bis zur 12. Klasse. Die Jahrgänge 8 bis 10 sind die Juniors und 11 und 12 die Seniors. Das Schuljahr beginnt zwar auch im Sommer, aber der Sommer ist in Australien in Dezember. Ein großer Unterschied zeigt sich auch im Stunden- und im Zeitplan. Die Schule geht von 8.45 bis 15.00 Uhr. Erst ist eine Viertelstunde "Form", was so etwas wie eine Orientierungsstunde ist, in der Neuigkeiten besprochen werden und alle Namen auf einer Anwesenheitsliste abgehakt werden. Bei Abwesenheit muss man wie in Deutschland eine Entschuldigung einreichen. Ein Schultag hat 4 Unterrichtsstunden. Die ersten beiden sind 1½ h lang und die letzten beiden 1 h. Nach der 1. Stunde ist 20 min "Morning Tea", nach der 2. gar keine Pause und nach der 3. 1 h "Lunch". In der Lunchzeit kann man sich so gut wie überall aufhalten. Die Schule ist ganz anders aufgebaut, im Allgemeinen viel großflächiger und die Klassenräume sind meistens zu mehreren in einem Block. Zwischen den Gebäuden sind große Rasenflächen und überdachte Wege, die vor tropenartigen Regengüssen schützen. Keines der Gebäude hat mehr als ein Stockwerk und in den Pausen hält man sich draußen auf. Das wird dadurch möglich, dass es im Winter auch nicht viel kälter als 18°C (ganz selten mal 15°C) wird. Die Gebäude sind eigentlich nur gegen den tropenartigen Regen und um die Ventilatoren an der Decke anzubringen, da es nämlich, soweit ich weiß, kein Hitzefrei gibt und man es sonst nicht aushalten würde. Wegen dem warmen Klima besteht die Schuluniform nur aus kurzer Hose / Rock und kurzem Hemd. Als Winter-Option kann man noch Jogginghose und -jacke tragen.

Zurück zur lunch time! Da es in der näheren Umgebung keinen Bäcker gibt und das ja von den Lehrern nicht so gern gesehen wird, wenn jemand das Schulgelände verlässt, gibt es einen "Tuck Shop". Dort kann man alle möglichen essbaren Dinge kaufen, von Chips über Hotdogs und Sandwiches bis zu süßen Brötchen usw.

Es werden nicht viele Klausuren bzw. Arbeiten geschrieben, dafür gibt es Projekte (Assignments), in denen man eine Aufgabe bekommt, für die man dann 3-6 Wochen Zeit hat, je nach Umfang. In Kunst zum Beispiel mussten wir eine Figur beschreiben und bewerten und eine Skizze davon zeichnen (6 Wochen) oder in Englisch über einen Roman eine Charakter-Themen-Analyse (3 Wochen), oder in IPT (Information Processing and Technology, zu deutsch Informatik) ein Geldautomaten-Programm schreiben (6 Wochen). Normalerweise bin ich im Deutschunterricht nicht so gut, aber hier erscheint mir der Sprachunterricht irgendwie einfacher, was wahrscheinlich daran liegt, dass hier sozusagen Haupt-, Realschule und Gymnasium zusammen unterrichtet werden und dass ich auf einer staatlichen Schule war. Diese ist im Gegensatz zu den privaten Schulen, auf die 25 % der Schüler geht, nicht so anspruchsvoll.

Darüberhinaus gibt es eine größere Fächervielfalt als bei uns, wie zum Beispiel technisches Zeichnen, Rechtswissenschaft, Buchführung, Theater und Film & Fernsehen, die alle genauso wichtig sind wie Mathe oder Englisch.


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© 1998 by Fabian Rademacher